Weihnachtsessen 2013

Wir, die üblichen Verdächtigen könnte man fast sagen, sitzen am Abend des ersten Weihnachtstages zusammen zu Tisch.

Zur Feier des Tages wird Wein gereicht und weil der Große auf die 15 zugeht, ist auch ihm ein Glas des edlen Tropfens zugesprochen worden.

Anbetrachts mangelnder Erfahrung – fast möchte man dem Allmächtigen dafür danken – fragt er nun die um den Tisch sitzenden Volljährigen wie man dies nun zu sich nimmt.

Ich zitiere einen Trinkspruch aus der Gegend nördlich des Thüringer Beckens und bemerke trocken, fast nebensächlich da in das Mahl vertieft: „Nich‘ lang schnacken, Kopp in’n Nacken!“

Nicht ahnend, das mein Junge sich dieser Äußerung so wörtlich und spontan annimmt, muss ich dann doch mit ansehen, wie der Schoppen Wein auf einen Zug vollends den Weg in seinen weit geöffneten Schlund findet.

Seine direkte, und ich meine direkt, anschliessende Reaktion lässt uns aber in der Hoffnung, das ihm der Genuß von Alkoholika aller Art in naher Zukunft fern liegt.

Ich habe – selbst bei Frauen – selten ein so derbes Schütteln erlebt 😀

Es begab sich aber ….

…zu der Zeit, da stand Weihnachten vor der Tür.

Auf den Adventskränzen brannten die ersten Kerzen und man(n) kam zu der Erkenntnis, das die Farbe an Wand und Decke im Badehaus einer dringenden Erneuerung bedurfte.

So wurden Farbe, Pinsel und Spachtel herangeholt um der alten Farbe Herr zu werden und diese zu erneuern.

Leider stellte sich recht bald heraus, das es hiermit allein nicht getan sein sollte und der Herr des Hauses begab sich hinab ins Tal um weiteres Material heranzuschaffen.

Auch wurde festgestellt das die aktuelle Wärmequelle reparaturbedürftig war und es fanden sich so viele Dinge zu tun, das man alsbald der Meinung sein konnte, ein Abriss der Heimstatt und ein Neubau derselben wäre die bessere, weil vernüftigere Lösung.

 

Allein, ein gewisser Rahmen sollte, ja durfte, nicht gesprengt werden, so daß man am Ende sich doch zusammen fand und die nötigen Arbeiten verrichtete.

Durch allerlei widrige Einflüße, wie Frondienste, den Besuch der fahrenden Händler auf den umliegenden Märkten, umgreifende Unlust, keifende Weibsbilder und vielem mehr zog sich die ganze unselige Geschichte der Art in die Länge, das Aussenstehende meinen konnten, ein Neubau wäre nicht nur vernüftiger gewesen, sondern auch beträchtlich schneller von Statten gegangen.

Doch zu der Zeit, als in aller Welt die vierte Kerze auf dem Kranze entzündet würde, nahm man sich noch einmal ein Herz und das Werkzeug zur Hand und vollendete die begonnene Schönheitskur.

 

Zum guten Schluss ist nun nicht nur neue Farbe an der Wand, sondern auch der Putz erneuert, die Öllampen neu befüllt und neuer Platz für den Waschzuber geschaffen.

Nebenan, in einem kleinen Raum der bis dahin allerlei beherbergte das man nicht jeden Tag sucht, zog ein wahrer Derwisch durch, schmiss heraus was zulange nicht gebraucht und auch hier wurde mittels der neusten Errungenschaften aus dem Abendlande in kurzer Zeit den Wänden ein neues Antlitz verliehen.

 

Alle reden von Ruhe in der Adventszeit und den letzten Tagen im Jahr, aber es geht wahrhaft auch anders, sich auf die Feierlichkeiten zur Geburt des Herren vorzubereiten…

😀